Tierfreunde aufgemerkt. Der 8. August ist Welt-Katzentag. Daher heute mal ein Artikel über Deutschlands beliebtestes Haustier. So sollen allein in Deutschland etwa zwölf Millionen Stubentiger ihr Domizil unter Menschen aufgeschlagen haben und lassen sich dort von ihren Herrchen und Frauchen meist wie junge Götter verwöhnen. Tatsächlich kann ich seit einiger Zeit selbst meine eigenen Geschichten über das Leben mit einer (Nachbarschafts-) Katze erzählen. Und wenngleich ich mich immer zwinge, mein Engagement für den schwarzen Kater „Odin“ nicht zu groß werden zu lassen (er ist ja nur eine Nachbarskatze) und so sehr ich von diesem nicht ganz stubenreinen und notorisch unverschmusten Kerl frustriert werde, so kann ich die vielen Millionen Katzenbesitzer durchaus verstehen.
Doch zu Beginn des Weltkatzentags erst mal etwas Statistik. 12 Millionen Katzen? Wirklich?
Es gibt das Statistik-Portal Statista, dass dahingehend eine Statistik der VuMA (Verbrauchs- und Medienanalyse) zu Tiernahrungsprodukten ausgewertet hat. Danach schlagen Sie prozentual sogar ihren großen Konkurrenten, den Hund. Tatsächlich zeigt die Statistik auf, dass ca. 5,57 Millionen Menschen zuhause eine Katze haben, weitere 2,02 Millionen sogar zwei Katzen und immer noch 600.000 Menschen drei oder Mehr Katzen im Haushalt halten. Zum Vergleich, es halten sich zwar mehr Menschen einen Hund (7,86 Mio), aber nur 1,18 Mio zwei Hunde und gerade mal 210.000 halten sich drei Hunde oder mehr.
Eine wirkliche Aussage darüber, welches nun das beliebtere Haustier ist, lässt sich daraus freilich immer noch nicht richtig heraus lesen. Schließlich sind Katzen auch vom Kostenfaktor und der Pflege her günstiger und weniger Zeitintensiv als Hunde, womit zumindest nach rationalen Faktoren die Katze die klügere Wahl wäre (Hand aufs Herz, niemand wählt sein Haustier nach rationalen Gründen aus. Dann hätten wir alle Fische und Schildkröten 😉 ) Außerdem sind Katzen gegenüber ihrem Besitzer deutlich untreuer und… besuchen eben gerne auch einmal ihren Nachbarn.
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Im Falle Odins übrigens täglich. Der schwarze Kater ist vermutlich noch etwas jünger und hat derzeit das schwere Schicksal, dass sein Herrchen sich anscheinend vor kurzem von seinem Frauchen getrennt hat. Während er also 8 Stunden am Tag arbeitet, wohnt sie nicht mehr dort und Odin fehlt es tagsüber an Spielgefährten. Da Odin aber offensichtlich hyperaktiv ist und grundsätzlich niemals schläft, tigert er nun auf den Balkons der ersten Etage herum. Er ist noch zu jung, um sich die Brüstung runter zu trauen und der Nachbar hat irgendwie bisher noch keine Zeit dazu gefunden, eine Katzentreppe in den Garten zu bauen (die Odin eigentlich nicht bräuchte, so hoch ist es nicht…) Aber an meiner Wohnung hat er dennoch einen Narren gefressen und ständig sitzt er laut klagend und miauend vor meinem Fenster.
Wenn ich ihn dann mal rein lasse, sagt er meist nur kurz hallo und wandert sofort von links nach rechts, vorne nach hinten und oben nach unten – meist mit einem Ziel: Meine Würfel. Der kleine Nerd hat ein enormes Vergnügen damit, Würfel vom Tisch zu werfen und dann herum zu kicken. Er hat kein Vergnügen an Streicheleinheiten, er hat nur wenig Vergnügen an dem Pappkarton, den ich ihm auf den Balkon gestellt habe, auch das Schälchen Wasser hält sich gerne mal eine Woche und wie gesagt, der undankbare Arsch hat am aller wenigsten Interesse an mir. Manieren hat er auch wenige. Seitdem er mir mal in einem unbemerkten Moment in die Abstellkammer gepieselt hat, darf er schon nur noch ins Wohnzimmer, wo ich ihn im Auge habe, ein paarmal konnte ich ihn auch schon raus werfen, bevor seine Würgereflexe irgend einen Output auf meinem PC-Tisch verursachte und wenngleich sein Herrchen scheinbar neben dem Entfernen seines pinken Halsbandes sein Futter inzwischen umgestellt hat und er nicht mehr ständig stinkt, so lässt er es sich weiterhin nicht nehmen, hier und da mal einen fahren zu lassen. Und trotzdem. Eine Nachbarskatze zu haben, hat mich irgendwie ein Stückchen glücklicher und weniger Einsam gemacht.
Daher kann ich jeden Katzenfreund verstehen und will wie man merkt der Katze daher den heutigen Blogeintrag widmen. Und um mich auch gleich als Katzenbevorzuger zu outen, am 10.10. ist Welthundetag, aber da solltet ihr eher nicht mit einem Blog drüber rechnen. Ich bin als 6-jähriger von einem Schäferhund angefallen worden, seitdem haben Hunde bei mir einfach einen sehr schweren Stand. 😉
Wie gesagt, jetzt ist Katzenzeit, daher ein paar Katzenfacts, die für manche hier vielleicht ganz interessant sind. Wir bleiben nämlich gleich mal beim schweren Stand. Während wie gesagt Hunde bei mir einen ganz schweren Stand haben, galt dies für Katzen und Papst Innozenz VIII. Dieser hat Katzen schlichtweg für Böse erklärt. Damit hatte der Mitwirkende am Hexenhammer zwar sicher nicht unrecht, aber ihnen deswegen die spanische Inquisition auf den Hals zu hetzen war vielleicht dann doch übertrieben. Tausende Katzen fielen der katholischen Kirche zum Opfer. Als direkte Folge stieg die Rattenpopulation stark an. Es wäre ungerecht, Innozenz VIII. vorzuwerfen, damit die Pestproblematik noch einmal verschärft zu haben, denn eben jener Giovanni Battista Cibo war gerade mal von 1484 bis 1492 Papst und damit zu einer Zeit im Amt, wo man die Pestproblematik fast schon wieder beseitigt hatte. Aber die Situation verbessert hat er damit sicher nicht.
(An dieser Stelle noch ein ganz interessanter Randfakt zu Innozenz VIII. Als dieser im Sterben lag, haben sich drei gutaussehende Männer bereit erklärt für ihn Blut zu spenden und haben dafür einen Dukaten erhalten. Leider hat man den drei Männern aber vergessen zu erzählen, dass man nicht nur ein wenig Blut von ihnen will, sondern ALL IHR BLUT. Sie haben den Aderlass entsprechend nicht überlebt und da Innozenz VIII danach das noch warme Blut seiner Spender trank, erzielte es auch nicht die erhoffte Wirkung, er starb noch mit dem Becher in der Hand. Sein Nachfolger wurde ein gewisser Rodrigo Borgia…)
Aber genug vom Papst und zurück zu den Katzen. Wir machen also einen Zeitsprung (in der katzenüblichen Sprintgeschwindigkeit von 49 km/h) zurück zu den Katzen von heute. Zum Beispiel zu Odin. Dessen ausgekotztes Winterfell hat sich bisher ja noch nicht in meiner Wohnung verirrt, aber wenn, dann weiß ich nun, dass dieser Klump einen Eigennamen hat. „Bezoar“ nennt sich das Ganze. Ein Begriff, den ich als verweigerer des Harry Potter-Mythos leider vermutlich ähnlich schnell wieder vergessen haben werde wie „Umami“. Dabei ist Umami immerhin der 6te Geschmackssinn. Also Süß, Sauer, Scharf, Salzig, Bitter und Umami. (Liegt in der Mitte der Zunge und entscheidet über „schmeckt oder schmeckt nicht“). Während Umami allerdings aus dem japanischen kommt, ist Bezoar persisch und heißt „Gegengift.“ Und Perser kannten sich ja mit Katzen aus…
Ein „Gegengift“, dass man Katzen übrigens auf jeden Fall vorenthalten sollte, ist Aspirin. Für Katzen kann das eine absolut tödliche Sache sein. Da sind wir übrigens wieder bei den Geschmäckern – Katzen schmecken „süß“, Hunde nicht. Mit ein Grund, warum sich Katzen von SChokolade eher fern halten können. Wer sich mal die Vorlieben der Cuisine Felidae so ansieht, wird aber feststellen, dass ihnen Umami durchaus ein Begriff ist. Odin zum Beispiel. Ich füttere ihn zwar nicht, aber alles isst er nicht. Er steht auf Krümel und verspeist auch gerne mal Styropurkügelchen. Dazu steht er tierisch auf Motten und Mücken. Und da wäre eine seltsame Vorliebe für Bürogummis. Aber sein lausiger Jagdinstinkt auf der Jagd nach dem Wollknäul verrät mir, dass Mäuse und Vögel eindeutig nicht auf seiner Speisekarte stehen.
Das tolle an Katzen – und da ist Odin zum Glück ausnahmsweise mal keine Ausnahme – ist das beruhigende Schnurren. Ob Kater Merlin aus dem englischen Torquay sich bei seinen Besitzern dabei aber Freunde gemacht hat, sei mal dahin gestellt. Er ist der Dezibellrekordhalter im Schnurren. 67,8 Dezibel entspricht der Lautstärke eines Rasenmähers. Im Schnitt schnurren Katzen übrigens 1500 Mal… pro Minute. Und da sie im Schnitt 10.950 Stunden in ihrem Leben schnurren, macht das am Ende pro Katzenleben im Schnitt 985,5 Millionen Schnurrvorgänge. Was für eine Ausdauer. Ab dem 10ten Lebensjahr zählt eine Katze übrigens als Senior. Die meisten haben dann noch etwa 4 Jahre vor sich, Rekordhalter war aber die amerikanerin Creme Puff. Die Texanerin wurde 38 Jahre alt – was in Katzenjahren 169 Jahre bedeuten würde. Und was mich daran erinnert, dass ich ja noch Cremegefüllte Windbeutel im Kühlschrank habe… und Wassereis… ich denke, die Ode an die Katze wird hier also erst einmal beendet. Zum Abschluss des Weltkatzentag von mir also nochmal ein Hoch auf das tollste und bösartigste Haustier der Welt. Das Miststück. 😉 Auch bekannt als Katze!