Nach Spieltag 10 – NFL Saisonprognose Teil 1 (AFC North)

Wie erwähnt ist die NFL ja ein großes Thema auf Dannimax.de. Inzwischen sind 10 Spieltage vorbei, die meisten Teams haben nur noch 7 Spiele vor sich. Wenngleich sich natürlich in diesen Spielen noch sehr viel tun kann, kann man aber schon erste vorsichtige Prognosen wagen darüber, wer denn am Ende zu den 12 Mannschaften gehören wird, die in die Playoffs einziehen.

Für die Neulinge im Footballbusiness sei noch einmal erklärt, dass man die KO-Phase erreicht, wenn man entweder seine Division gewinnt oder aber eben deutlich mehr Siege hat als andere Nicht-Division-Sieger. Von daher macht es durchaus Sinn, sich die Divisions einzeln mal anzugucken. Und den Start macht dabei die AFC North.

In dieser befinden sich die Pittsburgh Steelers, die Baltimore Ravens, die Cincinnati Bengals und die Cleveland Browns. Und der Rekordmeister (6 Superbowls) aus Pittsburgh ist hier erwartungsgemäß das Maß aller Dinge. Bisher ein Spielverhältnis von 7 Siegen zu zwei Niederlagen. Einer der Niederlagen gegen Chicago war sogar noch in Overtime. Das klingt erstmal sehr komfortabel. Die Ausgangslage verdanken sie vor allem ihrem Laufspiel, Le’Veon Bell ist aktuell mit 840 gelaufenen Yards der beste Running Back der ganzen Liga, hat aber mit 220 Snaps auch mit Abstand die meisten Bälle zum Laufen in die Hand gedrückt bekommen. Dazu kommt, dass die Verteidigung bisher im Schnitt nur 284 yards pro Spiel zulässt, was zumindest auch die Beste Abwehr der AFC darstellt. Wenn man jetzt noch betrachtet, dass von den verbleibenden sieben Spielen ganze 5 Spiele im heimischen Heinz-Field sind und als Gegner ausschließlich die Patriots ein wirklich ernst zu nehmender Gegner kommt (bei aller Liebe für die Titans, Green Bay, Cincinnai, Baltimore, Houston und die Browns) müssten sich schon alle Starspieler auf einmal verletzen, damit da noch etwas schief laufen kann. Doch so viel ist sicher, schonen wird sich deswegen niemand. Aktuell sind die Steelers noch vor den Patriots das Nr. 1 Team der AFC. Das bedeutet, dass sie bis zum Superbowl in jedem Spiel Heimrecht hätten. Ein enormer Vorteil in der Playoff-phase. Mein aktueller Tipp für das Ende der Saison: 14:2.

Luxusprobleme für die Baltimore Ravens. Die Truppe um Quarterback Joe Flacco steht mit 4 Siegen und 5 Niederlagen im bedeutungslosen Mittelfeld der AFC und es gibt kaum wirklich etwas, was darauf deuten könnte, dass es nun eine größere Serie gäbe. Wenngleich die Playoffs auch nicht undenkbar sind, der begehrte 6te Platz zumindest wäre aktuell mit einem 5:4 erreichbar. Und die Abwehr der Ravens lässt zumindest pro Spiel auch nur 310 Yards zu, was Ligaweit immerhin Rang 6 darstellt. Vor allem die Passverteidigung wird nur noch von den Steelers und den Jaguars getoppt. Aber zum Spiele gewinnen muss man eben auch selber Punkte machen. Und da besteht das Problem. Das Passspiel ist absolut unterirdisch. Mit nur 165 Yards per Spiel im Schnitt sind sie das absolute Liga-Schlusslicht. Die gegnerische Verteidigung stellt sich natürlich auf so etwas ein. Und Flacco, in der Vorbereitung ständig angeschlagen scheint was auch immer er hatte noch nicht so wirklich auskuriert zu haben, denn seine Werte sind furchtbar. 8 Touchdowns gegenüber 10 Interceptions und ein Quarterbackrating von 72,7 sind Zeuge seiner schlechten Form. Immerhin sind die kommenden Gegner der Ravens meistens auch nicht viel besser dran. So würde ich momentan schätzen, dass am Ende vermutlich ein 8:8 bei raus kommt. Aber Playoffs gibt’s so nicht.

Das würde ich auch von den Cincinnati Bengals behaupten, deren derzeitige Ausgangslage mit 3 Siegen gegenüber 6 Niederlagen noch eine Spur schlechter aussieht als bei den Ravens. Dabei ist zumindest die Abwehr ganz gesunder Durchschnitt. Aber der Angriff ist das schlechteste, was man derzeit in der NFL finden kann. Das liegt vor allem am Laufspiel, dass mit im Schnitt gerade mal 70 Yards pro Spiel quasi gar nicht stattfindet. Joe Mixon, mit 321 gelaufenen Yards noch der Teamleader ist ein Schatten seiner selbst. Und dass Quarterback Andy Dalton dann die Pässe auspacken muss, haben die gegnerischen Abwehrreihen natürlich auch längst begriffen. Entsprechend macht sich bereits Frust breit bei den Spielern, was u.a. Starreceiver A.J. Green im Spiel gegen Jacksonville zu einer spektakulären Würge- und Prügelattacke auf seinen Gegenspieler verleiten ließ. Und Disziplin war ja noch nie so ein Bengals-Ding, wie wir wissen. Das Restprogramm hat mit Pittsburgh und den Vikings noch ein paar Kracher parat, sodass man sich wohl besser mal auf den Draft konzentriert, um eine vernünftige O-Line für ein gutes Laufspiel auf die Beine bekommt. Ich sehe zumindest keine chance, wie das für die bengals dieses Jahr in die Playoffs gehen soll. Meine Prognose: 5-11.

Und damit sind wir schon beim absoluten Chaos-Club angekommen. Der HSV der NFL. Die Browns. Es sah ja irgendwie so aus, als wäre die Draftpolitik der Browns ganz gut gewesen und es gab irgendwie Hoffnung, dass es nun aufwärts geht. Aber: Null Siege, Neun Niederlagen. Die haben in der letzten Saison gerade mal EIN Spiel gewonnen, jetzt haben sie schon wieder eine solche Saison. Das Management hat sich derweil auf die Knochen blamiert, als es einen Trade canceln musste, weil sie die Unterlagen zu spät an die NFL-Zentrale gefaxt haben. Es gibt Gerüchte, dass Payton Manning das Management übernehmen wolle. Und inzwischen wurde Steelers-Spielführer Ben Roethlisberger als der Quarterback ermittelt, der in den letzten 15 Jahren die meisten Siege im First Energy Stadium zu Cleveland erzielt hat… EINSCHLIEßLICH der Quarterbacks der Browns. In der tat ist das Quarterbackspiel der Browns auch in diesem Jahr und damit traditionell ein Trauerspiel. Hier eine Aufstellung der Starting Quarterbacks der Browns seit 2003:

Jeff Garcia
Kelly Holcombe
Luke McCown
Trent Dilfer
Charlie Fry
Derek Anderson
Brady Quinn
Ken Dorsey
Bruce Gradkowski
Colt McCoy
Jake Delhomme
Seneca Wallace
Brandon Weeden
Thad Lewis
Jason Campbell
Brian Hoyer
Jonny Manziel
Connor Shaw
Josh McCown
Austin Davis
Robert Griffin III
Cody Kessler
Kevin Hogan
DeShone Kizer

Sagenhafte 24 Starting Quarterbacks in 14 Saisons. Ihren jüngsten „Zukunftsspieler“ Deshone Kizer haben sie nun auch wieder gebenched, weil 4 Quarterbacks gegenüber 12 Interceptions und ein Quarterbackrating von 54,4 Punkten so unterirdisch ist, dass vermutlich sogar ICH es nicht viel schlechter machen könnte. Das schlimme darin ist, dass weder Hogan mit einem Rating von 71,9 oder Kessler, dessen Rating sogar nur 48,7 Punkte aufweist es besser machen. Ein weiteres Indiz, wie schlecht die Browns sind und wie schlecht sie mit ihren Quarterbacks umgehen… derzeit das heißeste Eisen im College-Feuer ist Quarterback Sam Darnell. Dieser hat inzwischen verlauten lassen, dass er überlegt, lieber noch ein extra-Jahr College-Football zu spielen, um bloß nicht als Nr. 1 Pick von den Browns verpflichtet zu werden. Als würden die Browns nicht auch 2018 höchstwahrscheinlich eine vernichtende Saison spielen. Cleveland hat in der Restsaison nur noch drei Heimspiele, darunter welche gegen Jacksonville und Green Bay. Es sieht alles danach aus, als würden die Browns ihre Horrorsaison vom Vorjahr wiederholen. Aber ich bin gnädig. Daher meine Prognose: 1-15.

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