Das gibt’s ja wirklich! Der ESC-Larp!

ch musste mir wirklich erst einmal die Augen reiben, als ich in einer Randbemerkung auf Facebook zum ersten Mal davon las. Aber es gibt ihn wirklich. Den Eurovision Song Contest-Larp. Oder genauer gesagt ein Larp, der auf eben jenen angelegt ist und sich Euro-Sing 2018 nennt. Ich bin über die Jahre ja doch etwas muffeliger geworden, was meine Conbegeisterung betrifft, aber hier habe ich mich dann doch mal eingelesen und stelle fest… das könnte was richtig cooles sein. So cool, dass ich es hier in meinem Blog mal vorstellen möchte.

Die Eurosing 2018 ist ein Larp, der vom 19. bis 21. Januar 2017 in der niederländischen Großstadt Eindhoven im dortigen Blue Collar Hotel stattfindet. Dort kommen tatsächlich Spieler aus ganz Europa zusammen, um vor allem eins zu haben: Viel Spaß an einem musikalischen Larp. Es gilt, als Gruppe zwischen zwei und neun Leuten eine ESC-Nation zu vertreten und einen Song nebst entsprechendem Auftritt zu kreieren und in der großen Show am Samstag Abend vorzutragen. Der Event hat den ESC dabei klar als Vorbild, es soll alles nicht so ernst gemeint sein, es soll bunt sein und voller schillernder Paradiesvögel, voller Leute die sich gegenseitig akzeptieren und den Rücken frei halten. Der Spirit ist das Ziel, was der Larp mit Euro-Sing erreichen will, nicht der Auftritt. Perfektion ist da eher unerwünscht.

So erklären die Organisatoren Camilla, Olga und Arnout, dass es nicht wirklich darum geht, die beste Show abzuhalten, sondern den Spaß eher im Weg dorthin liegt, wenn man einzelne Komponenten seines Auftrittes an die Teamleiter delegieren muss oder vielleicht sogar dafür sorgt, dass andere Delegationen bei der Vorbereitung ihres Auftrittes so richtig Probleme bekommen. Natürlich nur Ingame. Dieses „Miteinander“ unter der Spielerschaft scheint von der Orga als Vorsatz sehr ernst genommen zu werden, in den AGBs des Events wird auch klargestellt, dass man für Bullys, die entweder auf physische oder auf psychische Art andere runter putzen genau so wenig Toleranz zeigen will wie für ungewünschte Intimität. Um das sicher zustellen, kooperiert der Event sogar mit der ILGA (European Region oft he international Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association) und spendet teile ihrer Ticketeinnahmen dorthin. Eine klare Botschaft.

Dass der Con dabei vermutlich um die 200 Gäste zählen dürfte, macht die Geschichte noch einmal zusätzlich interessant. Stand 04.09. sind schon jetzt 17 Delegationen voll und nicht mehr bespielbar. (Rumänien, Deutschland, Griechenland, Azerbaidjian, Ukraine, Weißrussland, Finnland, Schweden, Zypern, Moldawien, San Marino, Armenien, Türkei, UK, Lettland, Irland und natürlich Gastgeber Niederlande). Für all diese und alle kommenden Nationen gilt dabei auch: Gleiche Chancen für alle. Die Orga erlaubt es keinem, sich schon im Vorfeld auf das Finale vorzubereiten. Jede Delegation erhält bei Conbeginn Instruktionen in Form eines Songs, dazu benötigte Elemente für die Lyrics, einen Etat für Klamotte und Vorgaben für die Proben der Bühnenroutine. Die Orga stellt dabei sogar professionelle Coaches, die einem durch die Prozesse helfen können, Nähmaschinen und Klebepistolen. Was man von zuhause allerdings mitbringen darf sind Instrumente und eben Kostüme. Als Delegation hat man also als Charvorschlag durchaus mehrere Rollen, die man übernehmen kann. Performer, Kulturberater, Kostüm- oder Setdesigner, Maske, Producer, Direktor, PR-Manager, Anhang etc. Und es wird am Ende auch wichtig sein, sich mit anderen Delegationen zu treffen und Punkteabsprachen zu treffen oder die Unternehmungen anderer, vielleicht gar rivalisierender Delegationen auszuspionieren oder gar zu sabotieren.

Den ganzen Event kann man für aktuell 115 Euro buchen, wenn man denn im Hotel ein 4er-Zimmer haben will. Davon sind aktuell noch 16 Stück vorhanden. (Im Hostel der vielzimmerräume gibt’s noch zwei Betten für 100 Euro). Doppelzimmer für 125 Euro oder 145 Euro in komfortabler sind auch möglich. Dazu kommen für Autoreisende noch 7 Euro parkgebühren. Leider ist in dem Preis keine Verpflegung enthalten, ich müsste da wohl noch erfragen, ob es wohlmöglich eine Küche gibt, wo man sein eigenes Essen kochen könnte. Denn Eindhoven soll von den Lebenserhaltungskosten her ziemlich kostspielig sein. Alle wichtigen Informationen kann man auch auf der Euro Sing Homepage nachlesen, zu finden über http://probatiopennae.nl/zoekdeblauwesteen/?page_id=2043.

Wie gesagt, das Konzept der EuroSing klingt ziemlich unterhaltsam. Zudem, wann hat man schon mal einen internationalen Larp. Die offizielle Consprache vor Ort ist entsprechend auch Englisch. Ich bin wirklich versucht, der EuroSing eine chance zu geben… wenngleich nicht alleine. So ganz ohne Bekannte ist mir der von Trier etwa 3 Stunden dauernde Trip nach Eindhoven doch zu viel. Da bin ich mal ausnahmsweise richtig Schüchtern. 😉 Aber vielleicht finde ich über den Blog ja jemanden, der nun Lust hätte, da mit mir hin zu gehen. ^^

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