Ich habe letzte Woche ja schon von diesem Eurovision-artigen Event berichtet. Inzwischen habe ich es durchgezogen und mich dort angemeldet, auch dank Tina, die mich dorthin begleiten wird und mit der ich dadurch eine Fahrgemeinschaft bilden kann. Wir werden also definitiv vom 19. bis 21. Januar 2018 in Eindhoven sein, um dort einen Teil des Larps „Eurosing 2018“ zu geben. Das führte natürlich auch dazu, dass man sich nun konkret überlegt hat, was wir da eigentlich machen wollen. Tina und ich waren uns einig, dass wir erstmal versuchen wollen, eine eigene Delegation zu sein, um dort einen coolen Auftritt hinzulegen. Doch dafür brauchen wir Verstärkung. Wir brauchen: DICH!
Gerade die höchst unmusikalischen Menschen unter den Lesern hier werden sich nun fragen „hä? Was will der von mir?“ Ganz einfach. Die Eurosing ist ein Larp (Live Action Roleplay), bei dem man eine Delegation eines Landes spielt, die einen schrillen Bad-Taste-Musikwettbewerb gewinnen will. Es geht also um einen Event, der sich selbst in keinster Weise ernst nimmt und daher als Prämisse auch heraus gibt, einfach nur Spaß am klischeehaften Kulturaustausch zu haben. Wenngleich das trotzdem einen musikalischen Auftritt auf einer Bühne beinhaltet, fallen auf diesem Larp nun viele, unterschiedliche Arbeiten an. Diese zwingen nicht jeden auf die Bühne, einem aber durchaus die Gelegenheit gibt, sich ein Wochenende lang kreativ zu betätigen. Tatsächlich grübeln Tina und ich schon über ein Duett und wären entsprechend bereit, die Angelegenheiten im Scheinwerferlicht zu übernehmen. Aber es braucht mehr als nur zwei Sänger. Darauf will ich nun im Detail eingehen und so erklären, was einen in Holland alles erwarten würde.
Zunächst, eine Delegation darf nicht mehr als 9 Personen beinhalten. Bisher – Stand September – haben sich bereits 17 Landesdelegationen gefunden, entsprechend werden vor Ort wohl zwischen 150 und 200 Gäste insgesamt den Convent besuchen. Eine ziemlich stolze Summe. Bisher sind die Länder Rumänien, Deutschland, Griechenland, Azerbaidjan, Ukraine, Weißrussland, Finnland, Schweden, Zypern, Moldawien, San Marino, Armenien, Türkei, UK, Letland, die Niederlande und Irland bereits vergeben. Wenn wir nun also vorhaben, eine eigene Delegation zu sein, dann spielen wir die Vertreter eines Landes und können in unsere Verhaltens- und Handelsweisen auch sämtliche Klischees dieser Kultur mit einfließen lassen. Bzw. was wir für dieses Land für typisch halten. Das kann auch ein schöner Akzent sein. Oder zur Landesküche passende Kekse. 😉
Länder, die wir als Delegation übernehmen könnten, wären aktuell: Albanien, Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Estland, Frankreich, Georgien, Ungarn, Island, Israel, Italien, Litauen, Mazedonien, Malta, Montenegro, Norwegen, Polen, Portugal, Russland, Serbien, Slowenien, Spanien oder die Schweiz. Bisher hat uns der Gedanke Portugal oder Estland dabei schon etwas angelacht. 😉 Oder doch Island? Alles offen… aber schon da gibt’s so viele Ideen. Die Iren kommen mit Luftballons in den Landesfarben… das können wir ja wohl auch… 😉
Und dennoch wird sich der ein oder andere jetzt fragen, wie er da überhaupt behilflich sein kann. Ganz einfach, es ist eine Sache, auf dem Con die Klischees einer exotischen Landesdelegation darzustellen. Den Auftritt selbst aber darf man nicht im Vorfeld vorbereiten. Das bedeutet:
Man darf keinen Song im Vorfeld einstudieren. Man darf keine Songs im Vorfeld texten. Die Gewandung, die man während dem Auftritt trägt, muss vor Ort gekauft und gebastelt worden sein. Jegliche Bühnenstaffage muss vor Ort gebastelt werden. Einzig Instrumente und Nähmaschine darf man von zuhause mitbringen. Im ersten Moment wird man sich da denken. „Wie soll man das bitteschön alles in der kurzen Zeit hin bekommen?“ Aber genau deswegen suchen wir noch Leute, die mitkommen. In einem großen Team kann man jedem entsprechende Aufgaben delegieren. Der Larp ist dabei auf folgende Aufgaben scheinbar vorbereitet:
– Die Delegation braucht einen Song. Entsprechend hat die Orga eine Datenbank freier Musikstücke parat, die sie ein paar Wochen vor dem Event zur Verfügung stellt. Hier dürfte man auch eigene Songs einbringen, aber eben keinen Text.
– Die Delegation braucht Texte. Diese darf man erst vor Ort texten und bekommt daher von der Orga bestimmte Begriffe vorgesetzt, die im Song enthalten sein müssen. Fürs Texten wird eigens ein Workshop als Hilfestellung abgehalten.
– Die Delegation braucht Bühnenklamotten. Tatsächlich hat die Orga dazu diverse Nähmaschinen besorgt und gibt auch einen Workshop, welcher von der erfahrenen MittelalterBerufsschneiderin Annicke Shireen geleitet wird. Der Nähaffine wird hier vermutlich schon die Hände über den Kopf zusammen schlagen und sich denken „wie soll das denn in zwei Tagen klappen?“ Aber da wird klar gesagt – was auch immer da erstellt werden soll, soll kein Leben halten, sondern nur drei Minuten. Es langt also, seine Künstler in totale Provisorien zu packen. Um das hin zu bekommen, gibt die Orga den Teilnehmern übrigens Geld in die Hand und eine Liste von Läden in der Umgebung, wo man passende Stoffe kaufen kann. Der Handelspart an der Stelle ist also nicht simuliert. Es geht um echtes Geld und echte Läden. Tina will übrigens Schmetterlingsflügel. 😉 Und hat die Anweisung dafür schon ausfindig gemacht. ^^
– Nicht zwingend, aber sicher ein toller Effekt sind echte Instrumente, gespielt von Leuten, die Instrumente auch spielen können. 😉 Das ganze hat auch einen ganz anderen Nebeneffekt. Die Freitag und Samstag Abende werden vermutlich zu einer großen, sehr musikalischen AfterShow-Party werden. Es wird vermutlich etwas von einem Bardentreffen haben.
– Die Delegation braucht vielleicht noch jemand, der die Maske übernehmen kann. Man will ja gut aussehen.
– Die Delegation sollte jemanden haben, der sich mit dem Bühnentechniker abstimmt und ihm erklärt, wann welcher Scheinwerfer wohin zu scheinen hat. Vermutlich sollte diese Person auch Spaß daran haben, ein Bühnenbild zu erstellen. Bastelfreunde da draußen? 😉
– Die Delegation hat eine weitere Pflichtposition. Grundsätzlich gibt es davon nur zwei, zum einen der Sänger, zum anderen den „cultural attache“. Ich bin nicht so ganz sicher, was der macht, aber vermutlich ist er für die Public relations zuständig. Es wird die Person sein, die sich mit anderen Attaches trifft und Punkteabsprachen trifft. Derjenige, der die Aufgaben delegiert und überwacht, der nachher die Punkte abgeben darf und derjenige, der die dargestellte Kultur. Vermutlich die perfekte Rolle für den unmusikalischsten aller Gäste. ^^
– Andere Optionale Rollen in der Delegation sind der Set Designer, Bühnenkünstler, Producer, Direktor, PR-Abteilung oder die übliche, affektierte Entourage. Erinnert vermutlich an die Typen aus dem fünften Element, die nur dazu da waren, dem crazy Moderator gegenüber zu erwähnen, wie „Grün“ das doch alles sei. 🙂
Soweit also ein Überblick darüber, was man bei diesem Larp alles spielen könnte. Wäre da nicht vielleicht doch etwas für euch dabei? Dann melde dich doch einfach mal bei mir. Geb dem EuroSing-Larp eine Chance und uns die Chance, eine Delegation zu gründen und alle zusammen eine verdammt witzige Zeit zu haben. Hier noch einmal die Rahmenfacts:
Die Eurosing 2018 findet vom 19. – 21. Januar 2018 statt. Unterkunft ist im Blue Collar Hotel. Es gibt einen riesigen Schlafsaal, der aber wohl nur noch ein freies Bett bietet. der Event kostet die Person dort 100 Euro. Dazu Vierer-Zimmer für 115 Euro. Hier sind noch 14 Plätze frei. Für 125 Euro kann man zudem Doppelzimmer buchen oder für 145 Euro ein Komfortables Zwei-Personenzimmer. Es gibt sogar noch ein Zwei-personen-Luxuszimmer für 175 Euro. Dazu kommen 7 Euro für das Parkhaus gegenüber. Die Location liegt fast direkt am Bahnhof Eindhoven Strijp, zudem ist der Autobahnstadtring recht nah, es ist quasi gar nicht zu verfehlen. Der Event selbst findet, so wie ich das verstanden habe quasi im gleichen Gebäude statt, aber man muss wohl einmal um die Ecke, um das sogenannte Klokgebouw zu erreichen. Ganz in der Nähe ist auch das Stadion des PSV Eindhoven.
Essen und Trinken ist in dem Preis nicht enthalten, es gibt aber einige Restaurants, ich habe schon einen Italiener etwa 200 Meter entfernt entdeckt, der ganz normale Preise zu haben scheint. Außerdem will die Orga Carepakete zusammenstellen und es gibt Supermärkte, wenn wohl auch keine nutzbare Küche. Allerdings wohnen einige der Gäste wohl in der näheren Umgebung und könnten ggfs. eine Küche anbieten. Auch Getränke sind nicht im Preis drin, können aber mitgebracht werden. Im Preis enthalten dürfte aber sehr viel Musik und noch viel mehr Spaß sein. Die Consprache ist Englisch. Weitere Informationen gibts unter diesem Link. http://probatiopennae.nl/zoekdeblauwesteen/?page_id=2043. Interesse? Dann wie gesagt – wir suchen. Es gibt noch Plätze frei auf der EuroSing. Und es klingt danach, als sei das ein Convent, der es wirklich mal wert wäre, besucht zu werden.